Schachbrett mit Schlagworten zu Businesskonzepten, eher Strategie- als Planspiel

Was ist eigentlich ein Planspiel?

Die wissenschaftliche Definition von Onpulson

Als Planspiel wird ein interaktives Spiel bezeichnet, basierend auf der Simulation einer Situation aus dem wirklichen Leben, in dem die Teilnehmer Rollen übernehmen, Entscheidungen treffen und ein Feedback bezüglich der Ergebnisse ihrer Handlungen bekommen.

Ein Planspiel wird für Schulungszwecke genutzt und ermöglicht es den Teilnehmern, in einer risikofreien Umgebung Theorie in Praxis umzusetzen. Planspiele sind eine Technik des strategischen Managements, sie finden Anwendung bei Entscheidungsfindung, Problemlösung und Teamarbeit. Für gewöhnlich gibt es das Element des Wettbewerbs zwischen Einzelnen oder Spielergruppen. Zu den verwendeten Formaten zählen Brettspiele und computerbasierte Simulationen.

Handeln und Konsequenzen erfahrbar machen

Stellen Sie sich vor, der Atomkrieg bricht aus und Sie sind einer der vermeintlich Glücklichen, die es in einen Atombunker geschafft haben. Sie sitzen mit 143 anderen Personen im Dortmunder Sonnenbunker und müssen sich irgendwie mit den anderen Leuten arrangieren, mit den Essens- und Wasserrationen auskommen und die Tage überstehen bis… Ja, bis wann eigentlich, wie war das nochmal mit dem radioaktiven Zerfall?

Keine Sorge! Sie sind gar nicht wirklich verstrahlt! Sie haben sich nur die Rolle von einem der Teilnehmer eines Experiments von 1964 hineinversetzt. In Zeiten des kalten Krieges wurde das in den Medien „Planspiel Atomkrieg“ genannt. Die Teilnehmer konnten nach einer Woche wieder an die frische Luft. Der Ernstfall ist, wie wir wissen, nicht eingetreten. Und nach dem Experiment kam die Regierung zu dem Schluss, man könne die deutsche Gesamtbevölkerung im Falle eines Atomkriegs nicht retten. Also werde auch nicht weiter in Atombunker investiert.

Wie Planspiele heute für Lehrzwecke eingesetzt werden

Aber war das wirklich ein Planspiel im pädagogischen Sinne? Einen Erkenntnisgewinn hat es offensichtlich gegeben. Aber muss man für ein Planspiel wirklich aus seiner Umwelt gerissen werden und über einen längeren Zeitraum in einer anderen zurechtfinden? Reicht es bei so einem Experiment nur zuzusehen? Darf man auch in einem bekannten Szenario mal die Rolle und eigene Perspektive wechseln? Und braucht man nicht einen Trainer – irgendjemanden der einem bei Fragen zur Seite steht und vor der totalen Verzweiflung bewahrt?

Wissenschaftliche Beschreibungen liefern Aspekte, die manchmal recht steif klingen, etwa: Konflikthaltige Situationen erfahrbar machen und unter bestimmter Zielsetzung handeln. Dabei ist ein Planspiel alles andere als steif. Bei BuGaSi haben wir eine Methode entwickelt, die den Teilnehmern viel Spaß an der Sache und einen großen Lernerfolg bringt. Natürlich handelt es sich nicht um das Thema Weltuntergang, da kommt schließlich nicht so viel Freude auf. Bei unseren Planspielen geht es darum einen Zoo, ein Hotel oder einen Vergnügungspark zu leiten.

Unterstützt werden wir dabei vom eigenen Computerprogramm, so dass das Spiel zum Erlebnis wird und die Beteiligten mit echten Daten arbeiten können. Und die Lerninhalte haben bei uns auch nichts mit Halbwertszeiten und Überlebenskampf zu tun. Wir machen Managementplanspiele. Bei uns geht es eher um Kommunikation und Teamarbeit, Handlungsstrategien, (Entscheidungs-)Prozesse und den Praxisbezug zum unternehmerischen Alltag.

Was man bei der Organisation beachten muss

Für ein Planspiel müssen bestimmte Bedingungen geschaffen werden. Zum einen braucht man einen geeigneten Raum und Materialien, den Trainer und natürlich eine gewisse Anzahl an Teilnehmern, da oft in Teams konkurriert wird. Man sollte den gemeinsamen inhaltlichen Bildungsstand kennen, bevor die Regeln erklärt werden und es losgeht.


TIPP: Der Bildungsstand sollte in einer Schüler-/Studentengruppe, die schon einige Stunden vom Lehrer in ein Thema eingeführt wurden, in etwa aufeinander abgestimmt sein. Im betrieblichen Umfeld, wo Aufgaben und Erwartungen je nach Position allerdings oft stark variieren, hat auch nicht jeder zwangsläufig den selben Wissensstand. Als eine kostengünstige Variante die richtigen Voraussetzungen für ein gemeinsames Seminar zu schaffen, eignet sich hervorragend eine e-Learning-Strecke.


Bei unseren Planspielen müssen Sie sich außer um die Räumlichkeiten und die Teilnehmer um nichts kümmern, den Rest machen wir. (Wobei wir auf Wunsch sogar den Raum zur Verfügung stellen.) Die Lerninhalte werden von uns ins Material eingepflegt und entsprechend der individuellen Bedürfnisse maßgeschneidert. Die Spielmaterialien und Laptops mit entsprechender Software bringen wir mit. Den Trainer natürlich auch.

Der Spielverlauf variiert, die Reflexionsphasen sind fester Bestandteil

Natürlich kann der Ablauf je nach Planspiel immer ein wenig unterschiedlich aussehen. Oft läuft es jedoch in etwa wie folgt ab: Nachdem die Regeln erklärt wurden, diskutieren die Gruppenmitglieder ihre Ziele, lassen sich vom Trainer beraten, entwickeln Strategien und Arbeitstechniken, dann geht es ans Eingemachte – das eigentlich Planspiel beginnt. Zwischendurch werden neue Informationen verarbeitet und in die Handlungsstrategien integriert. Am Ende werden Erfahrungen und Ergebnisse zusammengetragen, ausgewertet und die Wirklichkeitsnähe diskutiert.

In unseren Planspielen geht es ähnlich zu. Jedoch werden die Teilnehmer, abgesehen von einer technischen Einführung, geradewegs in das Szenario hineingeworfen. Die Auswirkungen ihres Handels können Sie stets auf unserem Dashboard einsehen und sogar mit den Entwicklungen anderer Teams vergleichen. Aus den Erfahrungen, die sie in der ersten Proberunde sammeln, und das Wissen das dabei wachgerüttelt wird, können Sie die ersten Verbesserungsmaßnahmen ergreifen und Strategien entwickeln. Solche Diskussionsrunden gibt es nach jedem simulierten Geschäftsjahr. Es gibt also viele Gelegenheiten die Teamarbeit zu reflektieren und mit Hilfe des Trainers die Prozesse zu verbessern.

Der Spielleiter steht im Spielverlauf unserer Planspiele natürlich immer für Rückfragen zur Verfügung. Er kontrolliert den Schwierigkeitsgrad und die Komplexität unserer Simulation, beispielweise durch die steigende Zahl von Störfällen oder neuen, umfangreicheren Aufgaben, die zu bewältigen sind. Das heißt, im Laufe der Runden optimieren die Teilnehmer ihre Strategien und Handlungsmuster, jedoch geraten sie auch immer mehr unter Druck.

Gefühle erlaubt – darum ist das Planspiel lebensnah

Ein Planspiel soll also komplexe Zusammenhänge simulieren, sie verständlich und erfahrbar machen und zielorientiertes Handeln fördern, erklärt Sebastian Schwägele im Blog der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Das wird nicht ausschließlich durch eine bestimmte Zielvorgabe, wie etwa einen Freizeitpark erfolgreich zu managen, erreicht. Hinzu kommen bei dieser Art des Erfahrungslernens auch Emotionen, also ein ganz persönlicher Bezug.

Bei uns hat der Teilnehmer nicht bis zum Ende des Planspiels die gleiche Rolle inne, sondern befindet sich im Spielverlauf in unterschiedlichen Positionen. So kann es vorkommen, dass auch mal die Sekretärin der Parkmanager ist und erfahren muss, wie es ist, den Chef im Technical Support zu kritisieren. Der Rollentausch bringt neue Gefühle und Einblicke, fördert das Verständnis für Kollegen und führt zur Selbstreflexion. Durch das geschützte Spielumfeld kann man gefahrlos sein Wissen und seine Fähigkeiten erproben.

Emotionen können helfen, sich und andere zu verstehen

Die Gefühle, die durch Planspiele hervorgerufen werden, können Aufschluss über die eigene Persönlichkeit und die der Kollegen/Kommilitonen geben. Die Konzepte von BuGaSi regen die Teilnehmer ausgesprochen stark zur Selbstreflexion an, was positive Entwicklungen für das Team mit sich bringt. Prof. Dr. Eva-Maria Lewkowicz kann dies beispielsweise für unseren Planspiel-Klassiker Fort Fantastic bestätigen.

Was liegt mir besonders? Wie bringe ich dem Team den größten Gewinn? Was macht mir am meisten Spaß, was stresst mich? Und wie reagiere ich auf Stress? Wie reagiert mein Kollege auf Stress, kann ich ihm unter die Arme greifen? Kann ich gegen den Stressfaktor vorgehen? Wie kann ich besonnener reagieren? Wer kann diese Aufgabe besser erledigen als ich und warum? Wie könnte ich diese Rolle besser ausführen? All dies sind Beispiele für Fragen, die im Laufe des Planspiels aufkommen könnten.

Auch wenn im Unternehmensalltag oft wenig Platz für persönliche Emotionen ist, können und sollen sie in diesem Umfeld ergründet werden. Denn wenn man weiß, wie man selber und wie andere ticken, kann man auch besser einschätzen wie man auf andere wirkt. Kommunikationsfähigkeit und Soft Skills werden gezielt dadurch gefördert, dass in den Reflexionsphasen zwischen den Spielrunden nicht nur Inhalte des Spiels und Managementstrategien erörtert werden. Sondern es werden auch die Gefühle, Talente und Fähigkeiten der Einzelnen erforscht.

Planspiele als echter Gewinn für den (Lehr-)Betrieb

Durch Planspiele können Inhalte experimentell und praxisnah vermittelt werden, was den akademischen Hochschulbetrieb auflockert und berufsvorbereitend ist. Sarah S., eine Studentin, die erst vor kurzem an einem unserer Planspiele teilgenommen hat, weiß zu berichten: „Das Projekt Fort Fantastic ist wirklich ein sehr umfassendes Spiel. Es ist praxisnah und hat mir persönlich schon mal einen ersten Einblick in mein späteres Arbeitsleben gegeben.“

Auch in Unternehmen gibt es viele Einsatzmöglichkeiten. Man kann diverse Managementprozesse erfahrbar machen und optimieren. Ob im Projektmanagement, IT-Servicemanagement, Changemanagement oder anderen denkbaren Einsatzfeldern erleichtert es Verständnis und gibt Handlungsorientierung, die auch im Berufsalltag angewendet werden kann.

Darüber hinaus fördern Planspiele die Kommunikation, Soft Skills und Teamfähigkeit. Unsere Formate eignen sich daher auch, um neuzusammengestellte Projektteams aufeinander einzustimmen, als Führungskräftetraining, als Kickoff-Veranstaltung von Projekten, oder zur Personalentwicklung.


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