Projektleiter können aufatmen: Die Digitalisierung schadet nicht
In seiner aktuellen Blogparade regt das ProjektMagazin die Diskussion darüber an, ob Projektleiter bis 2030 überflüssig, oder zur Schaltzentrale der digitalen Projektwelt werden. Die Digitalisierung lässt Berufe verschwinden und neue entstehen, soweit so klar. Die Frage, ob Projektleiter bis 2030 abgeschafft sind, beantwortet BuGaSi allerdings überzeugt mit: Nein. Vielleicht verändert sich bis dahin die Berufsbezeichnung, oder die Aufgaben werden mit anderen Hilfsmitteln erledigt. Doch der Bedarf an guten Projektleitern wächst.

Eine schnelle Suche auf einem beliebigen Jobportal unterstreicht, dass Projektleiter dringend benötigt werden. Da ist es kaum vorstellbar, dass sich das in den nächsten Jahren so gravierend ändern wird. Im Gegenteil: Projekte nehmen immer mehr an Bedeutung zu, da Organisationen durch den schnellen Wandel vorausschauend agieren und flexibel reagieren müssen. Auch wenn bei den Projektmanagementmethoden auf Agilität gesetzt wird, braucht es erfahrene Verantwortliche, die diese Strukturen anpassen, implementieren und den effizienten Betrieb sicherstellen.
Was bringt uns die Digitalisierung?
Vor allem ermöglicht die Digitalisierung bedarfsgerechte Mediendistribution und Medienkonsum. Weg vom vorgeschriebenen Fernseh-, Zeitungs- und Buchinhalt, hin zum selbst zusammengestellten (und größtenteils auch selbsterstellten) Informationsmix auf Abruf. Die Kommunikation wurde also digitalisiert und dadurch, dass in alle Richtungen gesendet werden kann, revolutioniert. Die Digitalisierung bringt daher auch neue hilfreiche Tools für das Projektmanagement mit, die die Zusammenarbeit unterstützen.
Anders als in der Linie gibt es bei Projekten eine zeitlich begrenzte Organisation, bei der – und das ist der wichtigste Unterschied – alle Aktivitäten explizit zeitbezogen geplant werden. Genau deshalb kann die universelle Transparenz von Informationen für alle Beteiligten Projekte auch verkomplizieren. Vor allem geht wertvolle Zeit verloren, wenn über die Verantwortungsbereiche hinaus Inhalte rezipiert werden, weil unklar ist welche Informationen an welcher Schnittstelle für wen wichtig sind.
Der Projektleiter ist also nicht nur gefragt, wenn es um Aufgabenverteilung und die Auswahl der Tools geht, sondern auch um die strukturelle Informationsarchitektur. Das betrifft explizit nicht nur die Top-Down-Kommunikation, sondern insbesondere die laterale Kommunikation zwischen den Teammitgliedern, die durch digitale Tools optimiert werden kann. Bis 2030 wird sich – analog zur Netiquette – eine eigene Kultur im Umgang mit diesen Tools entwickeln, die dann projektspezifische Handhabungsrichtlinien überflüssig machen. Das betrifft allerdings Projekt- und Linienorganisation gleichermaßen.
Viel Technik macht noch keine gute Projektleitung aus
Wir sind mittlerweile mitten im gewandelten Arbeitsbild der Generation Y angekommen: Der Job soll sinnstiften, Spaß machen, mit dem persönlichen Glück vereinbar sein. Dafür glaubt kein Mensch mehr an den sicheren Arbeitsplatz bis zur Rente. Die Generation Y ist mit Technologie aufgewachsen, die Angst davor hat abgenommen und wird bis 2030 verschwunden sein.
Kurzfristige Absprachen kommunizieren wir bereits heute per Instant Messenger oder auf vergleichbaren Wegen. Für die umfangreiche Planung und auch um Missverständnisse auszuschließen und Fragen zu klären, geht unserer Meinung nach aber weiterhin nichts über die direkte Kommunikation. Dokumentiert werden die Ergebnisse dann wieder digital, etwa durch Hilfsmittel wie Trello.
Doch bei aller Technik-Affinität: Ein Projekt kann nicht gelingen, wenn alle Beteiligten die Klaviatur der digitalen Trends und Tools auch noch so gut beherrschen, aber vom Handwerk des Projektmanagements keine Ahnung haben. Zum Glück gehören zumindest die Grundlagen des Projektmanagements bereits heute zum Stoff der meisten Ausbildungen und Studiengänge.
Dann wird der Projektleiter also zur Schaltzentrale?
In einer Schaltzentrale werden im klassischen Sinne technische und elektrische Anlagen gesteuert. Der Projektleiter schaltet aber weniger Technik und Elektronik, als dass er die Menschen in seinem Team koordiniert. Die wahre Stärke eines guten Projektleiters – heute, wie 2030 – ist, neben einem guten (Kenn-) Zahlenverständnis, also seine soziale Kompetenz. Wer ein Team mit Organisationstalent zusammenführen und begeistern kann, wird mit ihm das Projekt auch erfolgreich abschließen. Projektleiter müssen einen Blick für die individuellen Talente der Menschen haben und diese entsprechend hervorkitzeln und fördern. Statt der hierarchischen Aufgabenverteilung, wird es immer mehr um die Organisation des Teams gehen.
Der zentrale Hebel des Projektleiters bleibt also seine Führungskompetenz! Im Team zielorientiert kommunizieren und dabei den Kunden in den richtigen Momenten einzubeziehen, ist das beste Mittel, um die Schwarmintelligenz zu wecken. Für die Zusammenarbeit werden 2030 selbstverständlich allerlei Kommunikationsmedien zur Hilfe genommen. Aus heutiger Sicht werden besonders die Teammeetings in der virtuellen Realität spannend.
Unser Fazit: Methodisch wird die Projektarbeit durch die Digitalisierung nicht spezifisch beeinflusst, darum wird auch der Projektleiter nicht abgeschafft. Projekte werden weiterhin durch gut organisierte Teams erfolgreich umgesetzt.
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