Live-Interaktion mit Lernenden, das geht im Webinar

Das E-Learning ABC – W wie Webinar

W wie Webinar

Die Weihnachtszeit ist gerade herum, da rückt auch schon das nächste W nach: Für unser E-Learning ABC, möchte ich mich heute mit dem Web-Seminar, oder auch Webinar auseinandersetzen. Denn das ist eine ganz besondere Form des E-Learnings.

Man kommt ja leicht durcheinander, bei den facettenreichen Möglichkeiten der digitalen Fortbildung, die es mittlerweile gibt und die munter weiterwachsen. Neben frei verfügbaren Videoaufzeichnungen von Vorlesungen oder exklusiven Lernvideos, die man nur als angemeldeter Kursteilnehmer abrufen kann, haben wir online auch Zugriff auf Live-Inhalte.

Hierbei wird ein entscheidender klassischer Vorteil der digitalen Lehre erst mal schön über den Haufen geworfen: die zeitliche Unabhängigkeit. Denn während der Lernort immer noch egal ist und ich mich Zuhause auf der Couch, in der Bahn oder in meinem Lieblingscafé in den Kurs einloggen kann, muss das bei einer Live-Veranstaltung natürlich zu dem Zeitpunkt stattfinden, an dem alle Beteiligten auch anwesend sind. Doch selbst hier gibt es noch Unterschiede.

Was macht ein Webinar aus?

Live reicht noch nicht, damit allein ist noch kein Webinar geboren. Ein Lehrvideo, das live ausgestrahlt wird, fällt nämlich zunächst unter die Webcasts. Diese gehen ähnlich, wie eine Fernseh- oder Radiosendung nur einseitig vom Sender aus, es wird nicht mit den Zuschauern interagiert. Bei einem Webinar, sendet ebenfalls ein – im besten Fall ein kompetenter – Trainer, Informationen per Live-Video.

Diese sind oft bestückt mit Präsentationsfolien, oder Screen Shares, so dass die Zuschauer miterleben können, was der Trainer gerade an seinem Gerät sieht und macht. Screen Sharing eignet sich besonders, um den Umgang mit Software zu erklären, oder spontan herangezogene Unterrichtmaterialien, schnell verfügbar zu machen.

Das eigentliche Merkmal eines Webinars ist allerdings, die direkte Kommunikation zwischen den Teilnehmern und dem Trainer. In irgendeiner Form, beispielsweise durch eine Chat- oder Kommentarfunktion können die Lernenden direkt auf den Trainer, oder andere Kursteilnehmer reagieren. So können aufkommende Fragen, oder Missverständnisse sofort aufgelöst werden.

Besonders reizvoll sind sicherlich Web-Seminare, bei denen die Teilnehmer auch per Audio- und Video miteinander kommunizieren können. Wie wir wissen lernen wir besonders gut, wenn wir Erlerntes auch in eigenen Worten wiedergeben können. In der direkten Kommunikation, lässt sich leicht Feedback einholen, ob auch alles richtig verstanden wurde. Dafür bedarf es aber noch mehr Moderationsstärke des Trainers, damit das Webinar nicht zum Kaffeeklatsch verkommt.

Wie läuft so ein Webinar ab?

Bevor es losgeht:

In der Regel wird ein Webinar rechtzeitig angekündigt, sodass sich alle Teilnehmer darauf einstellen und anmelden können. Diese Anmeldung geschieht meistens über eine Landingpage, auf der Rahmeninformationen zum Webinar, etwa die benötigte Hardware oder die detaillierten Lernziele zu finden sind. Durch Tools, wie Facebook Live und YouTube Live, kann man den Usern aber auch die Möglichkeit geben noch spontan zum Webinar zu stoßen, während es bereits läuft.

Wenn es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt, oder das Angebot nicht kostenfrei ist, spielt die Anmeldung aber eine große Rolle. Zur Planung ist es dem Trainer gegenüber generell fair, bei angemeldeten Kursen auch tatsächlich teilzunehmen, oder rechtzeitig abzusagen, auch wenn Sie keinen persönlichen (etwa finanziellen) Verlust machen.

Als Veranstalter eines Webinars ist es im Gegenzug sehr wichtig, das Webinar schon drei bis vier Wochen vor dem Termin per E-Mail anzukündigen und auf verschiedenen Kanälen zu bewerben. Um genügend Interessierte zu erreichen, müssen Sie den Titel des Webinars gut wählen und auf die Zielgruppe abstimmen. Ein „guter Titel“ spricht bereits von dem Resultat, das der Teilnehmer erwarten kann. Besonders ansprechend wirkt es, das Ganze mit Zahlen zu garnieren, etwa: „Mehr Arbeitssicherheit in 30 Minuten“ oder „In 10 Schritten zum eigenen Blog“.

Auf die Plätze, fertig, los!

Der Veranstalter des Webinars hält die Generalprobe erst einmal ohne Publikum ab. Dafür wird der digitale Webinarraum nur für den Moderator, aber noch nicht die Teilnehmer geöffnet. Das Setup, Technik, die Präsentation und andere Materialien können dabei in Ruhe getestet werden. Der Webinarraum sollte jedoch schon einige Minuten vor Veranstaltungsbeginn für alle Teilnehmer freigegeben werden, damit es rechtszeitig losgehen kann.

Um einen flüssigen Ablauf zu gewährleisten, sollte als aller erstes die Technik gecheckt werden. Hierbei ist vor allem wichtig, dass alle Teilnehmer den Trainer gut hören und sehen können. Für den Rückkanal muss zumindest die Chatfunktion bei jedem funktionieren. Es ist zudem ratsam, sich in sein eigenes Webinar auch mit dem Smartphone einzuloggen, um zu testen, ob auch das einwandfrei klappt.

Bevor es an die Inhalte geht, stellt dich der Trainer mit Elan und Witz vor, damit auch alle bei der Sache sind und begrüßt die Lerngruppe. Die persönliche Note ist hierbei, ähnlich wie bei einer Präsenzveranstaltung wichtig, um Rapport mit der Gruppe herzustellen. Zudem stellt der Trainer sicher, dass alle auf die Arbeitsmaterialien zugreifen können, vergibt beispielsweise erneut Links wenn nötig.

Während der Veranstaltung kann auf viele Interaktionsmöglichkeiten zugegriffen werden. Dazu gehören neben dem Live-Chat, auch Poll-Fragen, Umfragen, Testmodule, Quizze oder Call-To-Aktionen, wie etwa klickbare Buttons, die zu bestimmten Links führen.

Stoff geschafft, aber Schluss ist noch nicht

Die Lerninhalte sollten innerhalb von 30 Minuten bis 2 Stunden abgehandelt werden. Am besten, Sie versuchen es im Rahmen einer Stunde zu halten, das hat sich als ein gutes Maß etabliert. Wenn Ihr Webinar kostenlos war, dann sicherlich zum einen, um Ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen und Idealkunden kennenzulernen.

Allerdings sollten Sie sich dann auch erlauben, ihr Angebot gezielt zu bewerben. Der Verkaufsteil sollte natürlich nicht das Webinar in den Hintergrund stellen und zu plump herüberkommen. Limitierte Angebote, der Verweis auf weitere Webinare oder Rabattaktionen werden aber geradezu erwartet.

Als Follow-Up bietet es sich natürlich an, den Teilnehmern eine Aufzeichnung des Webinars zur Verfügung zu stellen. Verschicken Sie zusätzliche „Handouts“, worin Sie die Inhalte noch einmal zusammenfassen und Zusatzinformationen geben. Auch wenn es die Erwartungen an ein einmaliges Webinar eigentlich übertrifft, können zusätzlich Übungen, Tests und Quizze bereitgestellt werden, um das neu erlangte Wissen zu vertiefen.

Quellen und Links zum Thema:

Eine kurze Begriffsdefinition
Open Broadcaster Software – Freie Software zur Übertragung von Bildschirminhalten
Erfolgskriterien für Webinare
Vermeidbare Fehler bei Webinaren


Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Blogparade. Dabei werden bis Januar 2018 alle Buchstaben des Alphabets abgehandelt und so viele Begriffe wie möglich aus dem Bereich E-Learning erklärt. Jeder ist eingeladen mitzumachen!


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One thought on “Das E-Learning ABC – W wie Webinar

  1. Hallo Mareike,

    ich wünsche ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr – und freue mich über dieses tolle Zusammenfassung und Beschreibung zum Webinar.

    Herzliche Grüße
    Anja

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