Das E-Learning ABC – L wie Learning Management System
L wie Learning Management System
Von Learning Management Systemen (LMS), wie Moodle oder ILIAS, haben Sie sicherlich schon gehört, vielleicht auch schon mal mit einem gearbeitet. Es ist mittlerweile häufig die Grundlage von e-Learning: Das Software-System, über das alle Beteiligten kommunizieren können und Arbeitsmaterial bereitgestellt wird. Sie sorgen für Entlastung im Lehrbetrieb, regeln den Informationsfluss, vereinfachen das Lernen und übernehmen Verwaltungsaufgaben.
Zugegeben, ein Learning Management System macht noch keine bessere Lehre aus und liefert auch nicht per se die besseren Lernergebnisse. Richtig eingesetzt, kann es aber dazu beitragen. E-Learning ermöglicht personalisiertes Lernen, wie wir es bisher nicht kannten. Lernende können nach eigenen Lernpräferenzen aus einem breiten Materialangebot wählen, Lernort und -zeit selbst bestimmen und sich untereinander besser organisieren. Der e-Learning Kurs wird Teil des alltäglichen Mediennutzungsverhaltens und vice versa.
LMS ermöglichen individuelle Lernpfade
Als Key-User des Learning Management Systems Moodle an der Hochschule Bochum betrachtet Prof. Dr. Böttcher den Einsatz von LMS als Bereicherung für das Präsenzstudium – sowohl für Studierende, als auch Dozenten. Er ist überzeugt, dass Studierende dadurch über das gesamte Semester hinweg zur reflexiven Auseinandersetzung mit den Lerninhalten motiviert werden. Dies sei für den nachhaltigen Lernerfolg ausschlaggebend, da Lernen ein fortlaufender Prozess ist, der nicht nach einmaligem rezipieren von Inhalten abgeschlossen ist.
Alle gängigen Tools bieten Einstellungsmöglichkeiten, mit denen sich feststellen lässt, ob und wie eine Lernaktivität abgeschlossen wurde. Nachfolgende Lernaktivitäten können Sie konditional verknüpfen. So lassen sich beispielsweise einfache Fallstudien den Studierenden mit schlechteren Ergebnissen in der vorangegangenen Lerneinheit zuweisen. Studierende mit besserer Performance erhalten eine Fallstudie für Fortgeschrittene. Je nach erreichtem Qualifikationsstand folgt der Studierende seinem individuellen Lernpfad.
Durch eingereichte Arbeiten, wie Gruppen-Projekte und gesammelte Quizfragen entsteht darüber hinaus eine ganze Wissensdatenbank, von der auch Folgejahrgänge noch profitieren können. Doch nicht nur an Hochschulen sind LMS, wie Moodle mittlerweile etabliert. Auch in Unternehmen erleichtern sie das Wissensmanagement innerhalb der Organisationen und die Weiterbildung von Mitarbeiten aller Hierarchiestufen. Durch die Zusammenlegung von digitaler Lernumgebung, Kommunikationsplattform und Wissensdatenbank kann ein gut aufgesetztes LMS auch das hauseigene Intranet ersetzen und modernisieren.
Mensch bleibt Mensch
Der Erfolg eines E-Learning Kurses hängt nicht allein von der lernfördernden digitalen Lernumgebung, gut aufbereitetem Arbeitsmaterial und der Betreuung durch den Trainer oder Dozenten ab. Zum größten Teil ist der Lernenden selbst dafür verantwortlich. In der klassischen Präsenzveranstaltung üben Abgabetermine, Anwesenheitspflichten und die strafenden Blicke des Trainers, oder anderer Lernenden bei unzureichender Arbeitsbeteiligung Druck auf den Lernenden aus. Obwohl Erinnerungsmails oder automatisierte Benachrichtigungen beim E-Learning eingesetzt werden können, wirkt der soziale Druck hierbei nicht so schwer.
Die Selbstlernmotivation beim E-Learning lässt sich mit Gamification-Elementen fördern. LMS bieten eine hervorragende Plattform dafür. Aus den Lernaktivitäten der Anwender werden Statistiken, Ranglisten und Fortschrittsbalken erstellt oder Auszeichnungen und Abzeichen vergeben. Auch durch Quests, Quizze und Wettbewerbe wird und bleibt Lernen spannend. Weniger die extrinsische als intrinsische Motivation des Kursteilnehmers wird gekitzelt.
Doch ein digitaler Lernpfad ist mehr, als bloß wild zusammengewürfelte Lernhäppchen und Spielelemente. Damit das E-Learning nicht zu einem experimentellen Spielplatz wird, darf der Trainer das Lernziel nicht aus den Augen verlieren. Vor Kursbeginn muss er eine zielorientierte Blended Learning oder E-Learning Strategie entwickeln. Bei der Gestaltung einzelner Kurse und deren Module spielt die sinnhafte Abfolge von Inhalten, die von den Kursteilnehmern freigeschaltet werden, eine wichtige Rolle. Nur so ist E-Learning erfolgreich.
Dieser Beitrag entstand im Rahmen einer Blogparade. Dabei werden bis Dezember 2017 alle Buchstaben des Alphabets abgehandelt und so viele Begriffe wie möglich aus dem Bereich E-Learning erklärt. Jeder ist eingeladen mitzumachen!
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Hallo,
und ja: der Mensch bleibt Mensch – daher gilt es immer die ELearning Module passend zum Thema und zur Zielgruppe anzupassen. Dazu können LMS wie Moodle und Ilias einen wirklich guten Beitrag leisten.
Herzliche Grüße
Anja Röck
[…] MoodleMoot statt. „Eine was“, fragen Sie sich? MoodleMoot – das sind Konferenzen rund um die Learning Management System (LMS) Moodle, die weltweit stattfinden. Und dieses Mal haben die Universität Kassel und eLeDia – […]